Ein Dokumentarfilm von Susanne Scheiner 2023 / 66 Minuten Sprachen: Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch Untertitel: Deutsch
Im Fernsehen
Freitag, 24. Januar 2025, 12:10 Uhr auf 3sat
Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit und im Mai 1945 ging der 2. Weltkrieg zu Ende. 80 Jahre sind es bald her; eine offizielle Gedenkstätte für Flüchtlinge des 2. Weltkriegs gibt es in der Schweiz noch immer nicht, aber seit 2011 eine privat gegründete und betriebene Gedenkstätte in Riehen bei Basel. Unser Film über dieselbe wird von 3sat in etwas gekürzter Form ausgestrahlt.
Inhalt
2011 erwirbt Johannes Czwalina, ein Unternehmensberater, mit grossem beeindruckendem Kundenkreis ein Bahnwärterhaus, um es als Gästehaus für auswärtige Besucher und Kunden zu nutzen. Das Haus liegt an der Linie, die von Basel nach Lörrach und anderen Orten in Süddeutschland führt, auf Schweizer Seite, in Riehen. Der Firmensitz von Czwalina befindet sich schräg gegenüber. Nichtsahnend will der Unternehmer das kleine Gebäude umbauen und einrichten. Da kommen drei alte Männer zu ihm und erzählen, was es mit dem Haus auf sich hat. Die drei lebten während des Zweiten Weltkriegs mit ihren Eltern darin und beobachteten, als damals kleine Kinder, wie Menschen in einem Schweizer Mannschaftswagen über die Grenze nach Deutschland gefahren wurden. Sie hatten damals als Kinder noch keine rechte Vorstellung von dem, was da vor sich ging, dass nämlich jüdische Flüchtlinge, die sich in die Schweiz hatten retten können, zurück nach Deutschland, d.h. zumeist in den Tod geschickt wurden. Erst später wurde ihnen bewusst, was sie da mit angesehen hatten und sie berichten nun davon. Johannes hat ein starkes soziales Gewissen; bevor er Unternehmensberater wurde, amtierte er als Pfarrer in Basel. Belastet mit der Geschichte aus frühen Berliner Tagen und nachdem er die oben erwähnten drei Männer angehört hat, beschliesst er kurzerhand, die Idee des Gästehauses zu modifizieren und in dem Bahnwärterhaus auch eine Gedenkstätte für jüdische Flüchtlinge einzurichten. Wir möchten mit dem Film die Geschichte und die Gegenwart dieser Gedenkstätte, der bisher einzigen auf Schweizer Boden, die an die jüdische Tragödie im Zweiten Weltkrieg erinnert, dokumentieren und zeigen wie ein einzelner sensibler Mensch unter grossen, auch finanziellen Opfern etwas fertiggebracht hat, was in der Schweiz weder der Bund, noch Behörden oder Institutionen für nötig erachteten.
Presse
Vorführungen